Louise Labé - Sonett VIII
Je vis, je meurs : je me brule et me noye ...
Ich leb, ich sterb: ich brenn und ich ertrinke ...
(Quelle: www2.ac-lyon.fr/enseigne/lettres/louise/)
Je vis, je meurs : je me brule et me noye.
J'ay chaut estreme en endurant froidure :
La vie m'est et trop molle et trop dure.
J'ay grans ennuis entremeslez de joye :
Tout à un coup je ris et je larmoye,
Et en plaisir maint grief tourment j'endure :
Mon bien s'en va, et à jamais il dure :
Tout en un coup je seiche et je verdoye.
Ainsi Amour inconstamment me meine :
Et quand je pense avoir plus de douleur,
Sans y penser je me treuve hors de peine.
Puis quand je croy ma joye estre certeine,
Et estre au haut de mon desiré heur,
Il me remet en mon premier malheur.
[Original]
Je vis, je meurs ; je brûle et je me noie ;
j'ai très chaud tout en souffrant du froid ;
la vie m'est et trop douce et trop dure ;
j'ai de grands chagrins entremêlés de joie.
Je ris et je pleure au même moment,
et dans mon plaisir je souffre maintes graves tortures ;
mon bonheur s'en va, et pour toujours il dure ;
du même mouvement je sèche et je verdoie.
Ainsi Amour me mène de manière erratique ;
et quand je pense être au comble de la souffrance,
soudain je me trouve hors de peine.
puis quand je crois que ma joie est assurée
et que je suis au plus haut du bonheur auquel j'aspire,
il me remet en mon malheur précédent.
[moderne französische Übertragung]
Oh si jestois en ce beau sein ravie
De celui là pour lequel vois mourant :
Si avec lui vivre le demeurant
De mes cours jours ne mempeschoit envie :
Si macollant ma disoit, chere Amie,
Contentons nous lun lautre, sasseurant
Que ja tempeste, Euripe, ne Courant
Ne nous pourra desjoindre en notre vie :
Si de mes bras le tenant acollé,
Comme du Lierre est larbre encercelé,
La mort venoit, de mon aise envieuse :
Lors que souef plus il me baiseroit,
Et mon esprit sur ses levres fuiroit,
Bien je mourrois, plus que vivante, heureuse.
[französische Übertragung von ]
Ich leb, ich sterb: ich brenn und ich ertrinke,
ich dulde Glut und bin doch wie im Eise;
mein Leben übertreibt die harte Weise
und die verwöhnende und mischt das Linke
Mir mit dem Rechten, Tränen und Gelächter
Ganz im Vergnügen find ich Stellen Leides,
was ich besitz, geht hin und wird doch echter:
ich dörr in einem, und ich grüne, beides.
So nimmt der Gott mich her und hin. Und wenn
ich manchmal mein', nun wird der Schmerz am größten,
fühl ich mich plötzlich ganz gestillt und leicht.
Und glaub ich dann, ein Dasein sei erreicht,
reißt es mich nieder aus dem schon Erlösten
in eine Trübsal, die ich wiederkenn.
[deutsche Übertragung von Rainer Maria Rilke]
Ich leb', ich sterbe, steh' in Brand, ertrinke,
Masslose Hitze leid' ich, Kältebeben,
Zu weich und auch zu hart ist mir das Leben,
Von Leid in Freud', von Freud' in Leid ich sinke,
Mir kommt zugleich das Lachen und das Weinen,
Jetzt bin ich froh und jetzt in schwerem Trauern,
Mein Glück ist hin und wird doch ewig dauern,
Ich welk', ich grün', mir will sich beides einen.
So zieht der Gott bald hin mich und bald her:
Noch fühl' ich, wie die Qual nun schwillt und schwillt,
und bin schon frei von jeglicher Beschwer.
dann wieder glaub' ich, meine Seligkeit
Sei nun gewiss, mein Sehnen sei gestillt -
Da stösst er mich zurück ins alte Leid.
[deutsche Übertragung von Anton Pariser]
Ich lebe, sterbe, glühe und erfrier,
ich leide und bin froh zugleich,
ich suche Armut und gewinne reich,
ich bin nicht dort und bin nicht hier.
Mir mischt ein sonderbares Los
das Rechte mit dem Linken und erlöst
mich von der Unruh und verstößt
mich wieder in den Schoß
der Wirrnis, die kein Ende nimmt.
So treibt mein Gott mich hin und her,
und wenn ich mein: nun greift
der Tod erbarmend ein -
erhebt sich eine neue Lust und reift
wie nie, und macht mich wieder klein.
[deutsche Übertragung von Paul Zech]
Mein Körper lebt, stirbt, trocknet und ertrinkt;
ich brenne heiß und friere doch zugleich,
das Leben ist zu hart mir und zu weich,
ich freue mich, obwohl der Gram schon winkt;
ich jauchze noch, wenn hell die Träne blinkt,
fühl mit der Lust die Bitterkeit zugleich;
verschwenderisch, bleib ich doch immer reich;
ich sprieß', wenn schon die welke Blüte sinkt.
So führt Amor den Wandel schnell herbei;
erduld' soeben ich das tiefste Wehe,
bin plötzlich fühllos ich, von Schmerzen frei,
doch finde ich mich auf der Stunden Höhe,
und glaube, daß ich dort gesichert stehe,
reißt er mich wieder in die Quälerei.
[deutsche Übertragung von Ingeborg Vetter]
I live, I die; I am intense and I drown.
I have extreme warmth while enduring cold:
Life for me is too soft and too hard
I have great dullnesses mingled with joy.
All at once I laugh and I have tears,
And while pleased I have much disturbing sadness:
My good goes away, it never is lasting:
All at once I am in dryness and I flourish.
So Love uncertainly takes me with him;
And when I think I shall have more sorrow,
Without thinking I find myself with no pain.
Then when I believe my joy to be certain,
And that I am at the height of fortunate desire,
He puts me back in my first unhappiness.
[englische Übertragung von Eli Siegel]
I live, I die: I burn, I drown,
Amidst the cold, heat strikes me down
Too soft and too hard my life is to me
My great sorrows are mixed with glee.
All at once I laugh and I cry
And I endure great torment in pleasure.
My happiness flees, but lasts forever.
All at once I wilt and I thrive.
Thus inconstant love torments me.
Just as I think my pain has worsened
Without thinking so I am trouble-free.
Then when I believe my joy is certain
With happiness I so craved it fills me,
And sets me back to my first misfortune.
[englische Übertragung von Thomas D. Le]
I live, I die; Im on fire and I drown;
Im freezing, though I feel extremely hot;
living, to me, is too hard and too soft,
a bitter pill, with wine to wash it down.
I laugh and simultaneously I cry;
I suffer many torments in my pleasure;
my happiness departs, yet lasts forever;
my leaves grow green and at the same time dry.
Thus fickle Eros flings me here and there:
just when it seems Im sunk in tribulations,
they suddenly dissolve into thin air;
and when Im sure my joy has firm foundations
and stretches to the heavens, that is when
Im plunged back into misery again.
[englische Übertragung von Peter Low]
I live, I die. Im
both burning and drowning;
Im extremely hot
yet suffer enduring cold:
my life is at once too soft
and too hard, I feel
great sorrows mingling with joys:
all of a sudden
I find myself laughing, then
quite overwhelmed by weeping.
I take no pleasure
in all the griefs I endure
and all the torments:
good all gone - theyre found again.
Im both dried stick and lush leaf.
Thus Love ceaselessly
plagues me; just when I think I
can't stand it any more,
I find myself full of beans!
Then when I feel quite sure Im
enjoying my love,
and to be reaching the peak
of my longed-for bliss,
I find myself suddenly
plunged back in my normal mess.
[englische Übertragung von James Kirkup]
Io vivo, io muoio; mi brucio e m'annego,
Ho caldo estremo mentre soffro il freddo.
La vita m'è troppo tenera e dura.
Mescolati alla gioia ho grandi affanni,
Lacrimo e rido nello stesso tempo.
Assai gravi tormenti nel piacere
Soffro; sen va il mio bene e sempre dura.
Secco e verdeggio nello stesso tempo.
Così, senza mai tregua Amor mi porta,
E quando penso aver maggior dolore,
Non lo penso, e mi trovo fuor d'affanno.
Quando poi credo aver gioia sicura
E aver raggiunto il sospirato bene,
Mi riporta alla mia infelicità.
[italienische Übertragung von ]
Ik leef, ik sterf, ik brand en ik verdrink;
Ik voel het koudste ijs en het heetste vuur;
Mijn leven mengt hard met zacht en zoet met zuur,
Als ik vreugdevol in verdriet verzink.
Ik lach eensklaps terwijl ik tranen ween
En in genot moet ik leed verduren;
Mijn lust vergaat maar zal altijd duren,
Dra ben ik sappig groen en dor als been.
Zo blijft de Liefde mij grillig leiden
En als ik het verdriet kan vermijden,
Dan krijg ik ongetwijfeld lik op stuk.
Als ik zeker lijk van mijn verblijden
En het toppunt bereik van mijn geluk,
Stort zij mij in mijn vroeger ongeluk.
[niederländische Übertragung von Lepus]
Ha a halál annak szép mellkasáról
Ragadna el, akiért meghalok :
Ha az irigység hagyna pár napot
Mellette élnem, mielott legázol :
Ha azt mondaná, míg karjába láncol,
Elég, ha egymással vagyunk boldogok,
S míg o él, és én életben vagyok,
Nem szakít el se tengerár, se zápor :
Ha, míg karommal úgy láncolom át,
Mint a borostyán fogja át a fát,
S irigy halál csak akkor jönne értem,
Mikor a csókja épp a legédesebb,
S ajkán lehelhetném ki lelkemet,
Boldogabban halnék meg, mint éltem.
[ungarische Übertragung von ]
Sống thiều đốt rồi chết
trong ngụp lặn
Sốt vô cùng và lạnh cũng thấu xương
Đời tôi đầy êm ả lẫn thê lương
Lắm buồn khổ lẫn xen niềm vui sướng
Khi bất chợt tôi khóc, cười ngã ngớn
Lúc vui chơi sao tâm trí não nề
Hạnh phúc đã ra đi mãi chẳng về
Trong phút chốc khô tàn thân cây lá
Và như thế tình tôi thay đổi lạ
Khi lòng đau chất ngất ngỡ không nguôi
Thì khổ đau bổng chốc lại rời tôi
Để khi tôi nắm chặt lấy niềm vui
Và tin tưởng đỉnh cao giờ hạnh phúc
Lại là khi tai họa đến đầu
tiền
[Übertragung von Lý Lãng Nhân]